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Die Lungenreifespritze

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Nur eine reife Lunge kann sich beim ersten Atemzug ausreichend dehnen und entfalten, und somit einen gelungenen Start der Atmung garantieren. Ein körpereigener Stoff – das sogenannte Surfactant – sorgt dafür, dass sich die Oberflächenspannung der einzelnen Lungenbläschen verändert und es so nach dem ersten Atemzug des Neugeborenen zu keinem Kollaps der Bläschen kommt.

Warum könnte das Kind eine sogenannte Lungenreifespritze benötigen?
Surfactant wird erst ab der 32. Schwangerschaftswoche in ausreichender Menge gebildet. Bei Frühgeburtsbestrebungen unterstützt man die Lungenreife des Ungeborenen deshalb mit der Gabe eines Cortisonpräperats, um dadurch die Produktion des Surfactants zu fördern.

Wie wird die Lungenreifespritze angewandt?
Üblicherweise wird die Substanz der Mutter mit einer Spritze in den Muskel verabreicht (vergleichbar mit einer Impfung) – diese erhält sie 2 Mal im Abstand von 24 Stunden. Eine Reifung der Lunge wird dann 24 Stunden nach der 2. Gabe erzielt. Bei vorzeitigen Wehen in einer frühen Schwangerschaftswoche versucht man deshalb, eine Wehenhemmung für mindestens 2 Tage zu erreichen, damit die Lungenreife abgeschlossen werden kann. Bereits ein einziger Lungenreife-Zyklus erhöht die Chancen deutlich, dass die Lungen des Babys bei der Geburt besser funktionieren. Je länger eine Verabreichung vor der Geburt erfolgt, desto besser kann natürlich die Behandlung wirken. Genauere Informationen zur Indikation und Dosierung bespricht der Arzt/die Ärztin vor der Verabreichung.

Hat die Anwendung Nebenwirkungen auf Mutter und/oder Kind?
Bisher konnten keine unerwünschten Nebenwirkungen auf die Mutter oder das Neugeborene beobachtet werden. Studien zeigen, dass bezüglich Wachstum und weiterer Entwicklung des Kindes keine Unterschiede festgestellt werden können, wenn die Mutter während der Schwangerschaft Cortisone zur Lungenreifung verabreicht bekommen hat.

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