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Warum bekommen nicht alle Schwangere die Lungenreife?

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Pregnant woman caressing her bellyWenn die Lunge während der Schwangerschaft nicht ausreichend ausgebildet wurde, wie es vor allem bei einer Frühgeburt der Fall ist, kann nach der Geburt das gefährliche Atemnotsyndrom auftreten. Die Lungen des Neugeborenen entfalten sich nicht vollständig, ohne medizinische Hilfe ist das eigenständige Atmen nicht möglich. Mit einer Hormon-Spritze kann die Lungenreife schon während der Schwangerschaft unterstützt werden, doch die Gabe dieser Spritze ist nicht in jedem Fall sinnvoll.
Die Lungenreife während der Schwangerschaft

Zu Beginn der Schwangerschaft ist die Lunge zunächst ein Gewebe, das in der 8. Schwangerschaftswoche Ähnlichkeit mit einem Drüsengewebe aufweist. In der 16. SSW bilden sich die ersten Gänge in der Lunge, ab der 22. Schwangerschaftswoche werden die Pneumozyten der Lunge voneinander geschieden. In der 27. Woche beginnt langsam die Ausbildung der Lungenbläschen. In der 28. Schwangerschaftswoche wird von den Typ-2-Pneumozyten das Surfactant gebildet, das nach der Geburt für die Entfaltung der Lungenbläschen entscheidend ist.

Die Beeinflussung der Lungenreife mit Spritzen

Durch den Fortschritt in der Medizin ist es inzwischen möglich, schon während der Schwangerschaft Einfluss auf die Bildung des Surfactants und somit auf Lungenreife des Ungeborenen zu nehmen. Zwischen der 24. und 34. Schwangerschaftswoche kann die Lungenreife mit intramuskulären Spritzen gefördert werden, in denen bestimmte Nebennierenrinden-Hormone vorhanden sind. Die Gabe dieser Hormone unterstützt die Lungenreife und verringert somit das Risiko des Atemnotsyndroms deutlich.

Die Lungenreifespritze bei Frühgeburten

Ist das Risiko für eine Frühgeburt im letzten Drittel der Schwangerschaft groß, raten viele Ärzte zur Gabe der Lungenreifespritze. Dies ist bei Frauen mit vorzeitiger Wehentätigkeit oder Blutungen in der späten Schwangerschaft der Fall, aber auch bei einem vorzeitigem Blasensprung und diversen anderen Faktoren, die auf eine frühe Geburt des Kindes hinweisen.
Verläuft die Schwangerschaft jedoch normal, ohne das eine Frühgeburt zu befürchten ist, wird die Lungenreifespritze nicht gegeben. Auch wenn die Gabe der Hormone als relativ ungefährlich gilt, weil sie im Körper bereits selbst auftreten, zeigen Studien verschiedene mögliche Nebenwirkungen auf. Entwickelt sich das Ungeborene ohne Auffälligkeiten und kommt es zum geplanten Zeitpunkt zur Welt, ist die Lungenreife auch ohne Spritze vollständig abgeschlossen, so dass sich die Lungen entfalten und das Kind eigenständig atmen kann.

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